Eur J Pediatr Surg 1981; 33: 105-108
DOI: 10.1055/s-2008-1063177
II. Erstversorgung in der Klinik/Primary Care in Hospital
c) Taktisches Vorgehen - Therapie/Management - Treatment
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Der Wert der Frühosteosynthese der Oberschenkelfraktur bei der Kombinationsverletzung mit schwerem Schädelhirntrauma

The Value of Early Osteosynthesis of the Fractured Femur in Combined Injuries with Severe Head InjuriesV.  Vécsei , M.  Müller
  • Aus der I. Universitätsklinik für Unfallchirurgie Wien (Vorstand: Prof. Dr. E. Trojan)
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Publication Date:
19 May 2008 (online)

Abstract

In explanation of our procedure in polytrauma in children, following aspects are listed:
1. Where shock is manifest, an effort is made to alleviate it, to prevent the shock syndrome. If this necessitates an operation, it is carried out according to the indications.
2. The dangers of anaesthesia in multiply injured patients is repeatedly emphasised in the literature. But a well-conducted anaesthesia can and must be a therapy. If it proves a successful therapy in the course of the emergency operation, the limb can and may be treated as well.
3. Extremities take second place to shock, cerebral, thoracic and abdominal injuries, which should be diagnosed and treated first (Fig. 2).
With these provisions, we consider the operative stabilisation of proximal fractures in children to be justified, even as part of primary care, and necessary in accelerating the process of healing, and in diminishing the extent of late complications following, especially, brain damage.

Zusammenfassung

Aus dem bisher gesagten möchten wir zur Erklärung unserer Vorgangsweise beim kindlichen Polytrauma folgende Gesichtspunkte anführen:
1. Im manifesten Schock gilt unser Bemühen der Beseitigung des Schocks, der Verhinderung der Schockkrankheit. Ist zum Zwecke dieser Zielsetzung ein operativer Eingriff nötig, so wird dieser der Indikationsstellung entsprechend durchgeführt.
2. In einschlägigen Arbeiten wurde und wird wiederholt auf die Gefahr der Narkose bei Polytraumatisierten hingewiesen. Die gut geführte Anästhesie kann und muß jedoch Therapie bedeuten. Ist diese Therapie im Zuge des Noteingriffes von meßbarem Erfolg begleitet, so kann und darf die Extremität mitversorgt werden.
3. Wir richten unser Augenmerk in zweiter Linie erst auf die Extremität nach dem Schock, wenn die zerebrale, die thorakale und die abdominelle Situation geklärt und beherrscht sind (Abb. 2).
Unter diesen Voraussetzungen halten wir auch bei Kindern die operative Stabilisierung stammnaher Frakturen im Zuge der Primärversorgung für berechtigt und erforderlich, um den Konsolidierungsprozeß zu beschleunigen und das Maß an Spätschäden insbesondere zerebraler Natur zu verringern.

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