Abstract
We report on the experimental induction of anorectal malformations (ARM) and other
internal and external malformations in mouse fetuses induced by maternal administration
of etretinate, a long-acting vitamin A analogue. The teratogen was administered to
pregnant mice between the 7th and 10th gestational days (E7 and E10). The mice of
the control group were given pure sesame oil on E9. We examined survival rates, crown-rump
length, and the incidence of internal and external malformations, with particular
attention to ARM, in each group. All mice in the E8 group exhibited rectovesical fistula,
hydronephrosis, and spina bifida. All males and females in the E9 group given 60 mg/kg
of etretinate developed rectoprostatic urethral fistula and rectocloacal fistula,
respectively. The E10 group, given 60 mg/kg of etretinate displayed cleft palate (63.6%),
forelimb malformation (68.2%), and a short clubshaped tail (100%). The fetuses had
more severe types of ARM when etretinate had been administered on an earlier gestational
day. The E9 group is a useful model for anorectal malformation, whereas the E8 group
is a model for hydronephrosis and spina bifida.
Zusammenfassung
Durch die Gabe von Etretinate, einem langwirksamen Vitamin-A-Analogon, an Muttertiere,
können beim Mäusefeten experimentell anorektale Fehlbildungen mit Begleitfehlbildungen
induziert werden. Das Teratogen wurde schwangeren Mäusen zwischen dem 7. und 10. Gestationstag
gegeben (E7 und E10). Einer Kontrollgruppe wurde reines Sesamöl am Gestationstag 9
(E9) verabreicht. Untersucht wurden die Überlebensraten, die Scheitelsteißlänge und
die Häufigkeit von inneren und äußerlich sichtbaren Fehlbildungen unter besonderer
Berücksichtigung anorektaler Missbildungen. In der E7-Gruppe verstarben alle Tiere.
Alle Tiere der E8-Gruppe entwickelten rektovesikale Fisteln, Hydronephrose und eine
Spina bifida. Alle männlichen und weiblichen Tiere der E9-Gruppe entwickelten rektoprostatische,
urethrale und rektokloakale Fisteln. Die Tiere der E10-Gruppe zeigten Gaumenspalten
(63,6%), Fehlbildungen der vorderen Extremität (68,2%) und einen kurzen verplumpten
Schwanz (100%). Die anorektalen Fehlbildungen waren schwerwiegender, wenn Etretinate
zu einem früheren Schwangerschaftszeitpunkt gegeben wurde. Schlussfolgerung: Etretinate in Gestationsstadium E9 gegeben, ist ein gutes Modell zur Induktion anorektaler
Fehlbildungen, während die Gabe im Gestationsalter E8 ein gutes Modell für die Entwicklung
einer Hydronephrose und Spina bifida darstellt.
Key words
Anorectal malformations - Hydronephrosis - Spina bifida - Etretinate - Teratogen
Schlüsselwörter
Anorektale Fehlbildungen - Hydronephrosis - Spina bifida - Etretinate