Zusammenfassung
Ziel der Studie Erfassung des Informationsverhaltens in Gesundheitsfragen, der subjektiven Gesundheit (self related health), des Vertrauens in gesundheitlichen Dingen, sowie einiger spezifischer Gesundheitseinstellungen der Südtiroler Bevölkerung.
Methodik Es handelt sich um eine epidemiologische Querschnittsstudie, die Datenerhebung erfolgte mittels Telefoninterviews. Abgefragt wurde ein zu diesem Zweck erstellter Fragebogen, der verschiedene Aspekte des Informationsverhaltens zu Gesundheitsfragen und des Gesundheitsverhaltens abdeckt. Zur Ausarbeitung der Typologisierung der markantesten Stereotypen zum Informationsverhalten wurde eine hierarchische Clusteranalyse nach Ward durchgeführt.
Ergebnisse Es konnten 504 gültige Interviews geführt und ausgewertet werden. Die Mehrheit der Befragten hält sich für gesundheitsbewusst und bevorzugt heterogene Informationsmedien. Die meistgenutzten Informationsquellen zu gesundheitlichen Themen lassen sich den Massenmedien, also Zeitungen oder Zeitschriften und Fernsehen oder Radio zuordnen, das Internet steht als regelmäßig genutzte Informationsquelle demgegenüber zurück. Jüngere Personen schätzen sich deutlich gesünder ein als Ältere, und ältere Frauen ab 65 Jahren sind die am stärksten von gesundheitlichen Beschwerden beeinträchtigte Bevölkerungsgruppe. In gesundheitlichen Dingen wird dem Hausarzt, dem eigenen Gefühl oder der Erfahrung am meisten vertraut. Die Abgrenzung der markantesten Stereotypen in Sachen Informations- und Gesundheitsverhalten erlaubt eine Unterteilung in „Internetinformations-Eliten“, „robuste Fatalisten“, „Angeschlagene“ und „gesundheitsbewusste Mainstreamer“.
Schlussfolgerung Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Südtiroler Bevölkerung ein verhältnismäßig hohes Gesundheitsbewusstsein hat und sich mit sehr unterschiedlichen Medien gesundheitsbezogene Informationen generiert. Die Charakterisierung von unterschiedlichen Typologien der Informationsverarbeitung in Kombination mit dem Gesundheitsverhalten weist darauf hin, dass Informationen zu Gesundheit und Krankheit passend zum jeweiligen Typus unterschiedlich adressiert werden sollten.
Abstract
Objectives Investigation of the health information behavior, self-rated health, confidence in health issues and specific attitudes to health among the South Tyrolean population.
Methods Our study is an epidemiological cross-sectional study; data were collected via telephone interviews, using a questionnaire developed for this purpose that covered various aspects of information and health-related behavior. For the elaboration of the typology of the most distinctive stereotypes in terms of health information and health-related behavior, a hierarchical cluster analysis was performed.
Results We assessed 504 correct telephone interviews. The majority of the respondents considered themselves health-conscious and preferred heterogeneous information media. The most used information media for health issues were mass media, i. e. newspapers or magazines and television or radio. The internet was used less as a source of information. Younger individuals assessed themselves to be healthier than older people, and older women aged 65 years or more were the most health-impaired group. Respondents had greatest confidence in their general practitioner, their own feeling or experience. Thus, in terms of health information and health behavior, the following four classes of people could be distinguished, namely “internet information elite”, “robust fatalists”, “stricken” and “health-conscious mainstreamers”.
Conclusion Our results show that the South Tyrolean population has a high level of health consciousness and gathers health information from various media. The characterization of different patient typologies of information processing in combination with health-related behavior indicates that information about health and illness should be appropriately addressed to the respective stereotype.
Schlüsselwörter
Informationsverhalten - Gesundheitsförderung - Allgemeinmedizin
Key words
health promotion - general practice - health information behavior