Zusammenfassung
Hintergrund Im Rahmen einer prospektiven Untersuchung wurden die im Zeitraum vom 01.03.2011
bis zum 31.03.2017 auf dem Gebiet der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde abgeschlossenen Begutachtungsaufträge
im Geschäftsbereich GKV Krankenhaus der Medizinischen Dienste der Krankenversicherung
Niedersachsen und im Lande Bremen hinsichtlich der Kodierung im G-DRG-System analysiert.
Material und Methoden Die Dokumentation der Behandlungsfälle erfolgte mit einem standardisierten Datenbanksystem,
welches auf Basis des elektronischen Datenaustausches (DTA) vom MDK Niedersachsen
entwickelt wurde. Ergänzend wurden die Unterlagen der durchgeführten Begutachtungen
von Fallpauschalen nach dem G-DRG-System zur Beurteilung herangezogen. Weiterhin wurde
die Begutachtung von einem Fall nochmals anhand der vorliegenden Begutachtungsunterlagen
ausgewertet und exemplarisch ausführlich dargestellt.
Ergebnisse Im Zeitraum vom 01.03.2011 bis zum 31.03.2017 konnten im Fachgebiet HNO-Heilkunde
insgesamt 27 424 Fälle von stationären Begutachtungen von Fallpauschalen nach dem
G-DRG-System erhoben werden. In 7249 Fällen wurde nach der durchgeführten Begutachtung
die dem Fall zugrundeliegende Fallpauschale verändert und in 20 175 Fällen war der
Verdacht auf einen DRG-relevanten Kodierfehler in der Begutachtung nicht begründet;
somit war über den gesamten Zeitraum eine DRG-Änderungsquote von 26% der Begutachtungen
festzustellen.
Schlussfolgerungen Die fehlerhaften Kodierungen umfassten alle Arten von Kodierfehlern. Zur Verbesserung
der Kodierqualität in der HNO-Heilkunde könnte neben der besonderen Berücksichtigung
der vorgestellten „Hitliste“ durch die HNO-Abteilungen auch eine intensivere Zusammenarbeit
zwischen den Krankenhäusern und den Medizinischen Diensten der Länder beitragen.
Abstract
Background Prospective analysis of assessment reports in otorhinolaryngology for the period
01-03-2011 to 31-03-2017 by the Health Advisory Boards in Lower Saxony and Bremen,
Germany in relation to coding in the G-DRG-System.
Material and Methods The assessment reports were documented using a standardized database system developed
on the basis of the electronic data exchange (DTA) by the Health Advisory Board in
Lower Saxony. In addition, the documentation of the assessment reports according to
the G-DRG system was used for assessment. Furthermore, the assessment of a case was
evaluated once again on the basis of the present assessment documents and presented
as an example in detail.
Results During the period from 01-03-2011 to 31-03-2017, a total of 27,424 cases of inpatient
assessments of DRGs according to the G-DRG system were collected in the field of otorhinolaryngology.
In 7,259 cases, the DRG was changed, and in 20,175 cases, the suspicion of a DRG-relevant
coding error was not justified in the review; thus, a DRG change rate of 26% of the
assessments was identified over the time period investigated.
Conclusions There were different kinds of coding errors. In order to improve the coding quality
in otorhinolaryngology, in addition to the special consideration of the presented
“hit list” by the otorhinolaryngology departments, there should be more intensive
cooperation between hospitals and the Health Advisory Boards of the federal states.
Schlüsselwörter
G-DRG-System - Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde - Medizinischer Dienst der Krankenversicherung
- Begutachtung - Kodierqualität
Key words
German DRG system - otorhinolaryngology - Health Advisory Board - assessment - coding
quality