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DOI: 10.1055/a-2308-7384
Die Zukunft der organisationsbezogenen Versorgungsforschung in Deutschland und darüber hinaus – ein Positionspapier
Article in several languages: English | deutschFördermittel Volkswagen Foundation — http://dx.doi.org/10.13039/501100001663; 9C547
- Zusammenfassung
- Background
- Ziele
- Methodik des Scoping-Workshops
- Ergebnisse
- Schlussfolgerungen
- Hinweis
- Erratum
- Literatur
Zusammenfassung
Hintergrund Jüngste Analysen zeigen, dass Versorgungsorganisationen in der Versorgungsforschung in Deutschland häufig in erster Linie als Studiensetting betrachtet werden, ohne deren komplexen organisationalen Charakter in vollem Umfang zu berücksichtigen, weder theoretisch noch methodisch. Daher wurde eine Initiative gestartet, um den Stand der organisationsbezogenen Versorgungsforschung (OVF) in Deutschland zu analysieren und einen strategischen Rahmen und eine Roadmap zu entwickeln, die zukünftige Bemühungen in diesem Bereich leiten können. Der vorliegende Artikel fasst Positionen zusammen, die von wissenschaftlichen Expert*innen aus verschiedenen Disziplinen und Ländern gemeinsam entwickelt wurden.
Methoden Im Juli 2023 wurde ein dreitägiger Scoping-Workshop mit 32 (inter)nationalen Expert*innen aus verschiedenen Forschungsbereichen mit Bezug zu OVF-Themen unter Nutzung interaktiver Workshop-Methoden durchgeführt. Die Teilnehmenden diskutierten ihre Perspektiven auf OVF, analysierten aktuelle Herausforderungen in der OVF in Deutschland und entwickelten zentrale Positionen für die Entwicklung des Forschungsbereichs.
Ergebnisse Die sieben zentralen Positionen betrafen sowohl konzeptuelle als auch strategische Aspekte. Die Weiterentwicklung von OVF erfordert die Entwicklung einer Forschungsagenda, die zukünftige Bemühungen leiten kann. Auf konzeptueller Ebene müssen Herausforderungen in Bezug auf Interdisziplinarität, Terminologie, Organisation(en) als Forschungsgegenstand, international vergleichende Forschung und die Nutzung von Organisationstheorie adressiert werden. Auf strategischer Ebene wurden Anforderungen an die Lehre, die Förderung der interdisziplinären und internationalen Zusammenarbeit, geeignete Finanzierungsmöglichkeiten und partizipative Forschung identifiziert.
Schlussfolgerung Das Positionspapier soll als Rahmen zur Unterstützung der weiteren Entwicklung der OVF in Deutschland und als Leitfaden für Forscher*innen und Förderorganisationen dienen, die die OVF voranbringen möchten. Einige der für die deutsche OVF diskutierten Herausforderungen existieren auch in anderen Ländern. Daher kann dieses Positionspapier genutzt werden, um fruchtbare Diskussionen in anderen Ländern zu initiieren.
Schlüsselwörter
Versorgungsorganisationen - organisationales Verhalten - Organisationsforschung - Versorgungsforschung - interdisziplinär - internationales NetzwerkBackground
Organisationen der Gesundheitsversorgung sind wichtige Bausteine des Gesundheitssystems und erbringen eine Vielzahl von Gesundheitsdienstleistungen von der Prävention bis zur Palliativversorgung. Versorgungsorganisationen reichen von kleinen Arztpraxen bis hin zu großen Krankenhäusern und spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Gesundheitsversorgung von Patient*innen. Versorgungsorganisationen können als Organisationen definiert werden, die in Interaktion mit Patient*innen persönliche Dienstleistungen mit dem Ziel der Prävention und Gesundheitsförderung, Kuration, Rehabilitation, Palliation oder Pflege erbringen [1]. Gesundheitsdienstleistungen werden zwar überwiegend von Versorgungsorganisationen erbracht, sie werden aber auch in Unternehmen und Einrichtungen außerhalb des Gesundheitssektors angeboten (z. B. im Bereich der betrieblichen Gesundheit).
Die Organisation und Erbringung von Gesundheitsdienstleistungen sowie die Funktionsweise von Versorgungsorganisationen zu verstehen, ist eine zentrale Aufgabe der Versorgungsforschung. Versorgungsforschung untersucht die Organisation, das Management, die Finanzierung, die professionelle Gestaltung und die Erbringung von Gesundheitsdienstleistungen für Patient*innen und die Bevölkerung. Sie zielt darauf ab, wirksame und effiziente Ansätze zur Verbesserung der Versorgung in Richtung Patient*innenzentrierung und Patient*innensicherheit zu ermitteln sowie die Bedingungen zu untersuchen, unter denen eine sichere patient*innenzentrierte Gesundheitsversorgung erbracht werden kann [2]. Versorgungsforschung stellt die Komplexität von Gesundheitssystemen, Organisationen und Institutionen in den Mittelpunkt ihrer Untersuchung und erkennt damit die entscheidende Rolle der Wechselbeziehungen zwischen Faktoren auf Mikro-, Meso- und Makroebene an. Zu diesen Faktoren gehören Einzelpersonen und Teams, Organisationen sowie Gesundheitssysteme und ihre Institutionen (z. B. Gesetze und Richtlinien sowie Entscheidungsgremien).
In Deutschland hat sich die Versorgungsforschung zu einem schnell wachsenden interdisziplinären Bereich entwickelt, der in den späten 1990er Jahren erstmals als Teilbereich der Gesundheitswissenschaften im weiteren Sinne etabliert wurde. In den letzten zehn Jahren hat sich die Versorgungsforschung in Deutschland zunehmend als wichtige Säule der Gesundheitsforschung etabliert, die das Verständnis und die Verbesserung von Gesundheitsversorgung, wie sie unter Alltagsbedingungen stattfindet, fördern soll. Die Bedeutung von Organisationen in der Versorgungsforschung in Deutschland wurde schon früh erkannt. Die Arbeitsgruppe „Organisationsbezogene Versorgungsforschung“ wurde als eine der ersten Arbeitsgruppen im Deutschen Netzwerk Versorgungsforschung (DNVF) gegründet. Im Jahr 2009 veröffentlichte die Arbeitsgruppe ein erstes Konsenspapier („Memorandum“) zu den konzeptionellen und methodischen Grundlagen der organisationsbezogenen Versorgungsforschung (OVF) [3]. Ein ausführlicheres Konsenspapier, das aus drei Teilen besteht, wurde zehn Jahre später, 2019, veröffentlicht [1] [4] [5]. Um die OVF in Deutschland weiter zu entwickeln, wurde zwischen 2014 und 2018 ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördertes wissenschaftliches Netzwerk mit dem Titel „Netzwerk Organisationsverhalten im Gesundheitswesen“ gefördert. In der daraus resultierenden Buchveröffentlichung haben Forschende aus Deutschland 15 Kapitel mit Originalarbeiten zu verschiedenen OVF-Themen wie Arbeitsorganisation, Führung und Patient*innensicherheit, interprofessionelle Teamarbeit, Förderung der Händehygiene im Krankenhaus und integrierte Versorgungsnetzwerke beigetragen [6]. Die Ursprünge des Netzwerks gehen auf die 2004 gegründete Arbeitsgruppe „Versorgungsforschung“ innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) zurück.
Die beiden oben genannten Arbeitsgruppen beobachten gegenwärtig, dass die Versorgungsforschung in Deutschland Versorgungsorganisationen häufig nur als empirische Studiensettings wahrnimmt [7] [8]. Diese Perspektive übersieht die theoretische und methodische Bedeutung eines Verständnisses von „Organisation“ als eigenständige Einheit, einschließlich der innerhalb der Einheit durchgeführten Handlungen und Praktiken sowie der kollektiven Handlungsfähigkeit. Um dieses Versäumnis zu korrigieren, organisierten die beiden Arbeitsgruppen im September 2021 gemeinsam ein Online-Symposium, um mit nationalen und internationalen Expert*innen den aktuellen Stand und die Zukunftsperspektiven der OVF zu diskutieren. Die Teilnehmenden kamen zu dem Schluss, dass sich die zukünftige Entwicklung der OVF in Deutschland an den folgenden Zielen ausrichten sollte: Konzeptuelle Schärfung der OVF, Einbeziehung verwandter wissenschaftlicher Disziplinen und Stärkung der internationalen Zusammenarbeit. Aufgrund ihrer Ursprünge in der Versorgungsforschung agiert die OVF in Deutschland eher losgelöst statt synergetisch mit ihren Mutterdisziplinen [9], z. B. der Organisationssoziologie und -psychologie, der Ökonomie und dem Management sowie der Gesundheits- und Medizinsoziologie. Gleichzeitig wird Organisationsforschung im Gesundheitswesen durchaus auch innerhalb dieser Mutterdisziplinen in disziplinären Silos betrieben, was den Wissensaustausch und die Interaktion mit der Versorgungsforschungs-Community stark erschwert. Ein Scoping Review zur Bandbreite und zum Umfang der OVF innerhalb der Versorgungsforschung-Community in Deutschland gab weitere wichtige Hinweise [7] [8]. So ergab die Analyse der Abstracts, die für den jährlichen Deutschen Kongress für Versorgungsforschung (DKVF) 2020 eingereicht wurden, dass sich viele Studien sowohl mit Teams als auch mit Einzelpersonen in Organisationen sowie mit dem Organisationsverhalten beschäftigen. Explizit formulierte Forschungsfragen, die sich speziell mit der Organisation als Forschungsobjekt befassen sowie Bezüge zu relevanten Organisationstheorien waren jedoch selten.
Die oben beschriebenen Beobachtungen implizieren, dass Versorgungsorganisationen in der Versorgungsforschung in Deutschland noch als Randphänomen betrachtet werden, obwohl sie für die Versorgungsforschung von grundlegender Bedeutung sind. Derzeit werden sie in Studien als Element eines oft nicht weiter definierten Kontextes der Gesundheitsversorgung und nicht als konstitutives Element der zu untersuchenden Gesundheitsversorgung betrachtet [10]. Vor diesem Hintergrund und um das Feld der OVF systematisch und zielgerichtet zu entwickeln, entstand die Idee eines Scoping-Workshops.
Ziele
Um künftige Forschungsaktivitäten ausrichten und die Attraktivität des Fachs für (Nachwuchs-)Wissenschaftler*innen erhöhen zu können, ist eine nachhaltige Etablierung und Konsolidierung der OVF in Deutschland entscheidend. Es gibt jedoch mehrere Herausforderungen für die OVF in Deutschland. Erstens fehlt es an einer Forschungsagenda, die relevante Forschungsfragen in diesem Bereich aufzeigt. Darüber hinaus besteht die Notwendigkeit, die fehlende theoretische Untermauerung und Anwendung bestehender Organisationstheorien anzugehen. Auch die Anwendung und Weiterentwicklung eines breiten Spektrums an Methoden für OVF ist bisher begrenzt, und eine wahrhaftig interdisziplinäre und internationale Zusammenarbeit ist noch selten. Ziel des Scoping-Workshops war es daher, diese Lücken zu schließen und in Zusammenarbeit mit einem Netzwerk interdisziplinärer Wissenschaftler*innen eine konzeptionelle Grundlage zu schaffen. In diesem Positionspapier werden die Erkenntnisse aus dem Scoping-Workshop analysiert und zusammengefasst. Diese Erkenntnisse wurden durch die Einbeziehung von Expert*innen aus der interdisziplinären und internationalen wissenschaftlichen Community gewonnen. Ziel dieses Papiers ist es, einen strategischen Rahmen und eine Roadmap für die deutsche OVF zu präsentieren, an der sich künftige Bemühungen in diesem Bereich ausrichten können. Dieses Positionspapier richtet sich an Forschende und Förderorganisationen, die mit der OVF und ihren angrenzenden Disziplinen verbunden sind.
Methodik des Scoping-Workshops
Der Scoping-Workshop wurde von der Volkswagen-Stiftung gefördert und fand im Juli 2023 im Schloss Herrenhausen in Hannover statt. An drei Tagen diskutierten 32 (inter-)nationale Expert*innen über den aktuellen Stand und das Entwicklungspotenzial der OVF in Deutschland. Um Brücken zu Nachbar- und Mutterdisziplinen zu schlagen, wurden neben Versorgungsforschenden auch Expert*innen aus anderen Forschungsbereichen eingeladen (z. B. Gesundheits- und Medizinsoziologie, Implementierungswissenschaft, Pflegewissenschaft, Arbeitsmedizin, Public Health, Organisationssoziologie, Psychologie, Ökonomie und Management, Politikwissenschaft). Neben Teilnehmenden aus Deutschland nahmen auch Expert*innen aus Australien, Norwegen, Großbritannien, Österreich und den Niederlanden an dem Workshop teil. [Tab. 1] stellt die Themen und interaktiven Formate des Workshops dar.
Workshop Tage |
Themen und Formate |
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Tag 1: Wo stehen wir derzeit? |
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Tag 2: Was sind die zentralen Herausforderungen? |
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Tag 3: Wo wollen wir hin? |
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Der interaktive Workshop endete am dritten Tag mit einer zusammenfassenden interaktiven Session, in der die Teilnehmenden auf der Grundlage der Diskussionsergebnisse von Tag 1 und 2 Positionen formulieren sollten. Die Teilnehmenden wurden gebeten, zu formulieren, was zur Stärkung des Bereichs der OVF in Deutschland und darüber hinaus erforderlich ist. Im Anschluss an den Workshop wurden diese zentralen Positionen verdichtet, nach Prioritäten geordnet und von den Teilnehmenden verabschiedet.
Ergebnisse
Im Folgenden werden die aus dem Scoping-Workshop abgeleiteten zentralen Positionen vorgestellt (siehe [Abb. 1]). Diese Positionen und ihre Argumente sind nicht als unabhängig voneinander zu betrachten, sondern sind vielmehr stark miteinander verflochten.


Erarbeitung einer Forschungsagenda
Viele Diskussionen innerhalb des Workshops deuteten auf eine zentrale Forderung hin: eine systematisch entwickelte Forschungsagenda für OVF in Deutschland und darüber hinaus ist notwendig. Eine Forschungsagenda kann zukünftige Forschungsanstrengungen leiten, indem sie relevante Forschungsfragen und geeignete Theorien und Methoden aufzeigt. Darüber hinaus kann eine Forschungsagenda genutzt werden, um die Erfolge der OVF in den folgenden Jahren zu messen. Frühere Übersichten über OVF in Deutschland [3] [8] [11] zeigen, dass sich ein großer Teil der Forschungsarbeiten ausschließlich mit Versorgungsorganisationen als Studiensetting befasst, ohne den grundlegenden organisationalen Charakter vieler Verhaltensweisen und Phänomene in der Gesundheitsversorgung vollständig anzuerkennen. Darüber hinaus konzentrieren sich die derzeitigen Forschungsbemühungen der OVF hauptsächlich auf die Akutversorgung in Krankenhäusern und vernachlässigen viele andere relevante Settings und angrenzende Versorgungsbereiche [11], wie z. B. ambulante Versorgung, Prävention, Gesundheit am Arbeitsplatz und Rehabilitation. Darüber hinaus fehlt es vielen OVF-Studien in Deutschland an einer theoretischen Untermauerung (siehe Position 4), was wiederum ihre Erklärungskraft einschränkt. Auch die aktuellen Bemühungen, die zu diesem Scoping-Workshop geführt haben, deuten darauf hin, dass der deutsche OVF-Bereich einer konzeptionellen Schärfung bedarf. Diese zentralen Defizite müssen durch eine umfassende Forschungsagenda gerahmt werden. Die folgenden Positionen sind eng mit einer zu entwickelnden Forschungsagenda verknüpft, betonen aber spezifische inhaltliche und strategische Defizite.
Klärung der Interdisziplinarität der OVF und ihrer Terminologie
Aufgrund der Erkenntnis, dass der organisationale Charakter vieler Forschungsfragen in Versorgungsforschungsstudien vernachlässigt wird, ist es von entscheidender Bedeutung zu klären, was Organisationsforschung in der Gesundheitsversorgung beinhaltet, was ihr Beitrag zur Versorgungsforschung sein kann und welche (inter)disziplinären theoretischen und methodologischen Perspektiven am interessantesten, relevantesten, nützlichsten und machbarsten sind. Zunächst einmal sollte für eine bessere Kommunikation der Forschungsergebnisse und -erfolge der OVF die Terminologie überdacht werden. Es sollte ein Konsens darüber erzielt werden, wie unser Feld (unser Vorschlag: OVF) innerhalb der deutschen Forschungslandschaft und international bezeichnet werden soll, um eine klare und einheitliche Sprache zu verwenden, das Feld zu fördern und Sichtbarkeit zu erreichen. Forschungsergebnisse und Publikationen sollten darüber entsprechend zugeordnet werden können.
Es sollte geklärt werden, welche Disziplinen oder Forschungsbereiche jenseits der Versorgungsforschung aktiv einbezogen werden sollten, um interdisziplinäre Forschung und gegenseitige Inspiration zu fördern (zur Veranschaulichung siehe [12]). Um den interdisziplinären Charakter der OVF-Forschung bestmöglich zu nutzen, sollten die Forschungsbemühungen auf das zu untersuchende Forschungsproblem ausgerichtet sein und nicht durch disziplinäre Grenzen und akademische Traditionen eingeschränkt werden. Im Zusammenhang mit der Interdisziplinarität stellt sich die Frage nach dem Selbstverständnis und der Rolle der Forschenden im Bereich der OVF. Es steht eine Diskussion darüber an, ob Forschende im Bereich der Versorgungsforschung das Ziel haben sollten, (1) organisationale Phänomene aus einer Beobachterperspektive heraus zu verstehen und erklären, um grundlegende Erkenntnisse zu gewinnen, und/oder (2) darüber hinaus zu Veränderungen beizutragen (z. B. in Interventionsstudien). Es wird wichtig sein, ein angemessenes Gleichgewicht zwischen den beiden Zielen herzustellen und den Übergang von der Grundlagenforschung zur angewandten Forschung (und zurück) zu gestalten. Ein Konsens über das Wissenschaftsverständnis und über die Rolle der Forschenden in der Versorgungsforschung ist in dieser Diskussion nicht von zentraler Bedeutung; die Klärung verschiedener disziplinärer Selbstverständnisse kann jedoch dazu beitragen, Hindernisse in der interdisziplinären Zusammenarbeit abzubauen.
Organisation in den Mittelpunkt der Forschung stellen und internationale Vergleichsstudien in Betracht ziehen
Gegenwärtig werden organisationale Aspekte in deutschen Versorgungsforschungsstudien oft als Nebenprojekt oder Subprojekt innerhalb größerer Studien untersucht und somit tendenziell auf eine „nice-to-have“ Ergänzung reduziert. Diese Praxis verkennt die eindeutige Relevanz, die organisationale Merkmale für die Gestaltung und Erbringung der Gesundheitsversorgung haben. Obwohl diese Subprojekte, die oft anwendungsnah sind, durchaus relevantes Wissen für die OVF liefern können, sollten die Forschenden organisationale Phänomene in den Mittelpunkt ihrer Studien stellen und überzeugende, theoriegestützte und relevante Forschungsfragen entwickeln. Ausgehend vom internationalen Charakter des Scoping-Workshops könnten vergleichende Studien zwischen verschiedenen Ländern und Gesundheitssystemen sowie gemeinsam koordinierte Forschungsprojekte einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung solcher Forschungsfragen leisten. Bislang sind Forschende in der deutschen Versorgungsforschung noch stark auf nationale Kooperationen fokussiert und für potenzielle internationale Partner weniger sichtbar. Da die Stärkung der Internationalisierung für die Versorgungsforschung von zentraler Bedeutung ist, könnte die OVF als führendes Beispiel vorangehen.
Nutzung des Spektrums der Organisationstheorien und Förderung der Theorieentwicklung
Um die Erklärungskraft und Reichweite des aus OVF-Studien gewonnenen Wissens zu erhöhen, sollten Forschende Organisationstheorien stärker nutzen. Die Anwendung von Theorien sollte als ein entscheidender Bestandteil von OVF-Studien verstanden werden und dabei unterstützen, Forschungsfragen, Studiendesigns und die Interpretation der Ergebnisse klar auszurichten, insbesondere im Hinblick auf komplexe organisationale Phänomene. Die aktuelle Organisations- und Managementtheorie bietet beispielsweise ein breites Spektrum erprobter Ansätze – wie den Neoinstitutionalismus [13], the Behavioural Theory of the Firm [14], die Netzwerktheorie [15] oder die Systemtheorie [16]. Diese Theorien helfen unter anderem dabei, verborgene Agenden kollektiven Handelns zu entschlüsseln, die einem bestimmten Handeln in der Versorgung zugrunde liegen, wie etwa in der Erforschung von Hindernissen für eine effektive Zusammenarbeit von Ärzt*innen und Pflegepersonal oder Krankenhäusern und Allgemeinarztpraxen. Gleichzeitig können empirische Forschungsergebnisse zur Weiterentwicklung bestehender Theorien und zur Entwicklung eigener Theorien der Versorgungsforschung beitragen und damit einen Beitrag zum Aufbau von Wissen leisten, das über einzelne spezifische Forschungsfragen und Versorgungssituationen hinausgeht.
Institutionalisierung der Lehre im Bereich OVF
Da viele Studien in der deutschen Versorgungsforschung dem organisationalen Charakter ihrer Forschung wenig Rechnung tragen oder dessen Relevanz unterschätzen, ist es besonders wichtig, Organisationstheorie und -forschung in bestehende Studiengänge zu integrieren, die zukünftige Wissenschaftler*innen im Bereich OVF qualifizieren. Mehrere kürzlich entwickelte Masterstudiengänge in der Versorgungsforschung in Deutschland beinhalten zwar entsprechende Inhalte, dies ist jedoch eher die Ausnahme als die Regel [17] [18]. Die Entwicklung von Lernzielen, zentralen Kompetenzen und eines Curriculums zu OVF, das in bestehende Curricula integriert werden kann, könnte das Feld stärken und künftige OVF-Forschende anziehen. Die Integration solcher Curricula könnte auch für Studiengänge in Medizin, Pflege(wissenschaft), Management, Gesundheitspolitik etc. von Nutzen sein. Die Qualifizierung von Fach- und Führungskräften im Gesundheitswesen in Bezug auf die Funktionsweisen von Versorgungsorganisationen und die Schwierigkeiten und Möglichkeiten organisationaler Veränderungsprozesse könnte zur beruflichen Entwicklung, interdisziplinären Zusammenarbeit und Innovationsfähigkeit im Gesundheitswesen beitragen. Um solche spezifischen Kompetenzen in Curricula umsetzen zu können, könnte eine Definition von Kernkompetenzen wertvoll sein wie sie bereits von Burgess et al. [19] für die Versorgungsforschung insgesamt oder auch für die Implementierungswissenschaft erarbeitet worden sind [20].
Förderung des internationalen und interdisziplinären Austauschs und der Zusammenarbeit
Internationaler und interdisziplinärer Austausch und Zusammenarbeit im Bereich der OVF sind für die Entwicklung des Fachgebiets sowie für individuelle akademische Laufbahnen von Vorteil. Daher sollten sowohl die OVF-Community als auch das akademische System internationale und interdisziplinäre Forschung fördern und Anreize dafür schaffen. Da es sich bei OVF um ein stark interdisziplinäres Gebiet handelt, sind Fördermöglichkeiten für interdisziplinäre Forschungsprojekte und eine Offenheit gegenüber interdisziplinären Ansätzen erforderlich. Darüber hinaus sollten Gremien, die über die Beförderung von Akademiker*innen entscheiden, ermutigt werden, auch Forschungsergebnisse zu wertschätzen, die auf interdisziplinärer Zusammenarbeit beruhen, anstatt sich auf disziplinäre Rankings zu konzentrieren. Was die internationale Zusammenarbeit betrifft, so könnten Instrumente wie internationale Honorarprofessuren und Forschungsaufenthalte etabliert werden. Dies würde den Aufbau langfristiger Kooperationsbeziehungen ermöglichen und renommierte Akademiker*innen und Forschende aus anderen Ländern zur Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen in Deutschland bewegen. Darüber hinaus sind Möglichkeiten zur internationalen Mobilität für Nachwuchswissenschaftler*innen unerlässlich. Mit der Etablierung langfristiger internationaler Netzwerke steigen die Aussichten auf die Einwerbung von Fördermitteln der EU und anderer internationaler Förderorganisationen. Neben der Nachfrage nach geeigneten Fördermöglichkeiten sollten Forschende die bestehenden Fördermöglichkeiten nutzen und unter Kolleg*innen bekannt machen.
Zielgerichtete Forschungsförderung für OVF und Stärkung partizipativer Forschungsansätze
In Deutschland zählen das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) – einschließlich des Innovationsfonds – und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) zu den wichtigsten Forschungsförderern für Projektvorhaben der Versorgungsforschung. Obwohl die Finanzierungsmöglichkeiten für die Versorgungsforschung in Deutschland in den letzten zehn Jahren deutlich zugenommen haben, ist es oft schwierig, Mittel für OVF-Vorhaben zu akquirieren, die nicht zwingend einen hohen Anwendungsbezug haben. Grundlagenforschung im Bereich OVF ist unerlässlich, um die Komplexität und Realitäten von Versorgungsorganisationen besser zu verstehen. Demnach werden explizite Förderausschreibungen für OVF als sinnvoll erachtet, insbesondere Fördermöglichkeiten, die über den Drei-Jahres-Korridor hinausgehen, da dieser Zeitrahmen bei dem Versuch, komplexe organisationale Veränderungsprozesse zu verstehen, weitgehend unzureichend ist [5]. Neben Fördermöglichkeiten für einzelne OVF-Projekte können auch Förderprogramme, die interdisziplinäre und internationale Netzwerke zusammenführen sowie Forschende aus traditionellen Universitäten als auch Hochschulen für Angewandte Wissenschaft (HAW) miteinander verbinden (wie z. B. das Format des Scoping-Workshops der Volkswagen Stiftung), hochwirksame Formate sein, um die Entwicklung von Bereichen wie OVF zu fördern. Derartige Förderformate haben das Potenzial, Kapazitäten für größere gemeinsame Anträge mit interdisziplinärem und internationalem Charakter aufzubauen. Wie bereits erwähnt, ist es von entscheidender Bedeutung, dass Forschungsförderer offener für wirklich interdisziplinäre Forschung werden, da unserer Erfahrung nach stark interdisziplinäre Projektideen aufgrund der weit verbreiteten monodisziplinären Denkweise und Begutachtung oft geringere Chancen auf Genehmigung haben. Um akademische Karrieren in der OVF zu fördern, sind außerdem Forschungsförderformate für Nachwuchswissenschaftler*innen entscheidend. „Patient and Public Involvement“ (PPI) und insbesondere Co-Design komplexer Interventionen ist in vielen OVF-Studien von wesentlicher Bedeutung [21] [22] [23]. Förderinstitutionen erwarten von Antragstellenden zunehmend, dass sie Strategien für PPI vorlegen. Neben der Einbeziehung von Patient*innen, Angehörigen und der Öffentlichkeit erfordert die OVF häufig die Einbeziehung anderer Interessengruppen in Versorgungsorganisationen (z. B. Gesundheitsfachkräfte, Führungspersonen), insbesondere wenn sich die Forschung mit organisationalen Veränderungen befasst. Daher sollten Forschungsförderer ihre Definition von PPI entsprechend erweitern. OVF-Forschende sollten auch das Potenzial von PPI nutzen, indem sie PPI systematisch planen und durchführen, wenn sie zur Erreichung des Forschungsziels relevant sind.
Schlussfolgerungen
Das Positionspapier enthält zwei zentrale Forderungen: Erstens wird eine Forschungsagenda benötigt, die Organisationen und ihre Handlungen in den Mittelpunkt der OVF stellt. Dies erfordert eine konzeptionelle Schärfung und Klärung des OVF-Bereichs und seines interdisziplinären Charakters. Fragen zu den Möglichkeiten und Methoden von PPI und zur Anwendung von Organisationstheorie sind eng mit dieser Forderung verknüpft. Zweitens sollten die wissenschaftliche Community als auch Förderinstitutionen an Bedingungen arbeiten, die für die Entwicklung von OVF in Deutschland förderlich sind. Dazu gehört die Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses durch die Vermittlung von OVF in Studiengängen, aber auch die Wertschätzung, Ermöglichung und Nutzung von Möglichkeiten der internationalen Mobilität sowie der internationalen und interdisziplinären Zusammenarbeit.
Der Workshop hat gezeigt, dass einige der Herausforderungen, die für die deutsche OVF diskutiert wurden, auch in anderen Ländern vorhanden sind. Daher hoffen wir, dass dieses Positionspapier fruchtbare Diskussionen auch in diesen Ländern und möglicherweise innerhalb internationaler Fachgesellschaften wie der Society for Studies in Organizing Healthcare (SHOC) anstoßen kann.
Dieses Positionspapier soll Wissenschaftler*innen und Förderinstitutionen als Leitfaden dienen, wie sie OVF als Forschungsbereich voranbringen können. Darüber hinaus hat der Scoping-Workshop dazu beigetragen, internationale Netzwerke zu bauen und disziplinäre Grenzen zu erweitern. Ziel ist es, das neu gebildete Netzwerk weiter zu pflegen und zu entwickeln.
Dieser Artikel ist Teil des DNVF Supplement „Health Care Research and Implementation“
Hinweis
Dieser Artikel wurde gemäß des Erratums vom 19.08.2024 geändert.
Erratum
Im oben genannten Artikel wurde der deutsche Titel korrigiert. Korrekt ist: Die Zukunft der organisationsbezogenen Versorgungsforschung in Deutschland und darüber hinaus – ein Positionspapier.
Interessenkonflikt
LA ist Vorstandsmitglied der DGMS und des DNVF. Sie ist Mitglied des Editorial Boards des Journal of Health Care Services and Implementation. JB erhält Fördermittel für mehrere OVF-Projekte in Australien und Europa. ME ist Vorsitzender der Society for Studies in Organizing Healthcare (SHOC). Die Arbeit des Instituts für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Tübingen, wird durch einen zweckungebundenen Zuschuss des Arbeitgeberverbands der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg (Südwestmetall) unterstützt. Die übrigen Autor*innen erklären, dass keine Interessenkonflikte bestehen.
Danksagung
Das Positionspapier ist das Ergebnis einer langjährigen Zusammenarbeit zwischen der DGMS und dem DNVF. Wir danken Malin Plüschke, Theresa Hensel und Marvin Schmitt für ihre Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung des Workshops. Vielen Dank an Susan Lee für das Lektorat in englischer Sprache.
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Article published online:
22 July 2024
© 2024. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).
Georg Thieme Verlag
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