Aktuelle Ernährungsmedizin 2009; 34(2): 74-82
DOI: 10.1055/s-0028-1090118
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Mangelernährung: Welches ist das geeignete Screeninginstrument?

Malnutrition: Which Screening-Tool is Appropriate?Z.  Stanga1 , 2 , M.  Leuenberger1 , A.  Gerber3 , R.  Imoberdorf4
  • 1Universitätspoliklinik für Endokrinologie, Diabetes und Klinische Ernährung
  • 2Universitätsklinik für Allgemeine Innere Medizin
  • 3Universitätsklinik für Anästhesiologie und Schmerz, Universitätsspital Bern
  • 4Medizinische Klinik, Kantonsspital Winterthur
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Publication Date:
21 January 2009 (online)

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Zusammenfassung

Die Protein-Energie-Mangelernährung von Patienten stellt auch in den industrialisierten Ländern ein zunehmend relevantes Problem dar. Sowohl bei ca. 20–60 % der hospitalisierten als auch der ambulanten medizinischen oder chirurgischen Patienten wird eine Mangelernährung beobachtet. Diese hat beträchtliche Folgen auf verschiedensten Ebenen. Sie beeinträchtigt unter anderem die Lebensqualität, das Immunsystem, schwächt die Muskulatur und verschlechtert die Prognose von Patienten. Interventionen zur Erkennung und Behandlung der Mangelernährung sind wirksam und kostensparend. Aus diesem Grunde sind im Alltag einfache standardisierte Screeningtests für die Erfassung der Risikopatienten sehr nützlich. Die systematische Identifikation von Patienten mit potenzieller oder manifester Mangelernährung ist aus diesen Überlegungen fundamental, um eine adäquate Ernährungstherapie so schnell als möglich aufzunehmen. Das Screening sollte vom betreuenden medizinischen Team durchgeführt werden, damit dessen Mitglieder die ernährungsbezogenen Probleme interdisziplinär und interprofessionell erkennen und lösen können. Die Personenbezeichnungen gelten sinngemäß für beide Geschlechter.

Abstract

Protein-energy-malnutrition of patients represents a relevant and increasing problem also in the industrialised countries. Many studies have shown a prevalence of malnutrition between 20 and 60 % in hospitalized medical or surgical patients but also in out-patients. Malnutrition causes many consequences at various levels and negatively influences quality of life, immune system, muscle strength and worsens the prognosis of the patient. As malnutrition is a largely treatable co-morbidity, rapid and simple identification and effective management of this condition are essential and cost-saving. For this reason, using a simple and standardised screening tool for the identification of patients at nutritional risk in the daily practice is very important. If the risk of malnutrition is recognised early, many cases could be treated or could even be prevented, with beneficial effects on patient outcome and accompanying reductions in health costs. The medical team in charge should perform the nutritional risk screening to recognize the nutritional problems and to solve them with an interdisciplinary approach.

Literatur

Dr. med. Zeno Stanga

Leiter Klinische Ernährung, Universitätspoliklinik für Endokrinologie, Diabetologie und Klinische Ernährung, Universitätsklinik für Allgemeine Innere Medizin, Universitätsspital

3010 Bern, Schweiz

Phone: 0041/31 632 42 46

Fax: 0041/31 382 43 60

Email: zeno.stanga@insel.ch