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DOI: 10.1055/s-0030-1254227
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Therapiekonzepte – Stimulusspezifisches vs. konzeptuelles Hörtraining
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
27. Mai 2010 (online)
Eine Hauptaufgabe der Stimm- und Sprachheilkunde besteht darin, auditive und audioverbale Leistungen durch Training zu verbessern. Beispielweise sollen (laut- und schrift-)sprachgestörte Kinder oder Menschen mit CI jeden Alters lernen, ähnliche Sprachlaute unterscheiden zu lernen. Doch welches therapeutische Vorgehen ist hierbei am effektivsten? Exp Brain Res 2010;201:441-451
Auditiv verarbeitungsgestörte Kinder oder Menschen mit Hörgeräten oder Cochlea Implantat sollen lernen, die Schallrichtung eines Sprechers zu erkennen, damit sie sich ihm zuwenden können, um das Sprachsignal aus der Medianebene zu empfangen. Dabei wählen Therapeuten oft zu Therapiebeginn große Reizunterschiede aus, z.B. Vokale vs. Konsonanten, Plosive vs. Frikative, usw. gemäß der Kontrasthierarchie der Sprachlaute. Dies geschieht in der Hoffnung, dass die Patienten zunächst prinzipielle Unterschiede erkennen lernen, d.h. Konzepte entwickeln, um im weiteren Verlauf einer Therapie auch die "Einzelheiten" spezifischer Stimuli auseinander halten zu lernen. Ist dieses Vorgehen wirklich sinnvoll?