Klin Monbl Augenheilkd 2017; 234(10): S1-S13
DOI: 10.1055/s-0037-1604715
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neue individuelle Heimanwendungslösung zur Unterstützung der Therapie in der Sehfrühförderung und bei Amblyopien

M Perfler
1   RISC Software GmbH, Forschungsabteilung Medizin-Informatik, Hagenberg, Österreich
,
T Kaltofen
1   RISC Software GmbH, Forschungsabteilung Medizin-Informatik, Hagenberg, Österreich
,
S Priglinger
2   Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, Linz, Österreich
,
S Giretzlehner
1   RISC Software GmbH, Forschungsabteilung Medizin-Informatik, Hagenberg, Österreich
› Institutsangaben
Weitere Informationen
M.Sc. Manuel Perfler
RISC Software GmbH
Forschungsabteilung Medizin-Informatik
Softwarepark 35
4232 Hagenberg
Österreich   
Telefon: Tel: 43-7236-3343-670   

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
12. Oktober 2017 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    In der Sehfrühförderung und bei Amblyopien stellen computerunterstützte Methoden eine gute Möglichkeit dar, um mit einfachen bis komplexen visuellen Darbietungen eine bestmögliche Diagnose und Rehabilitation des Sehvermögens zu erreichen. Um diese Vorteile in Form einer begleiteten Heimanwendung für die Patienten zugänglich zu machen, wird im Rahmen des Forschungsprojektes CEVD mit „AmblyoCare Home“ eine eigenständige, leicht anwendbare Lösung für diesen Bereich entwickelt.

    Methode:

    Von medizinischem Fachpersonal kann „AmblyoCare“ bereits als Werkzeug verwendet werden, um für die Diagnose und Therapie mehrere unterschiedliche Aspekte der visuellen Verarbeitung auf flexible und reproduzierbare Art und Weise zu erfassen, analysieren und stimulieren. Die neue Applikation „AmblyoCare Home“ hingegen richtet sich direkt an Patienten oder deren Betreuer im häuslichen Umfeld und muss daher für diese Anwender angepasst werden. Ziel ist ein einfacher Abruf von vorab vom Therapeuten für den jeweiligen Patienten individuell zusammengestellten Stimulationsabläufen, die vom Patienten direkt ausgeführt werden können. Die Abläufe können dabei beispielsweise über einen Server der Krankenhausinfrastruktur unter Berücksichtigung des Datenschutzes bezogen und anschließend zur Analyse, Bewertung und Dokumentation wieder hochgeladen werden.

    Ergebnis:

    Aufgrund der Fokussierung von „AmblyoCare Home“ auf die Anwendung durch Patienten wurden Funktionsumfang und Bedienung enstprechend deren Bedürfnisse adaptiert. Mit der Möglichkeit Therapieabläufe über eine sichere Netzwerkverbindung auszutauschen ergeben sich verbesserte Therapiebedingungen für alle Beteiligten. Zum einen lassen sich durch den Therapeuten kontrolliert Stimulationsabläufe für den Patienten definieren und vorgeben, zum anderen können Patienten auch selbstständig in ihrer gewohnten Umgebung Stimulationsabläufe abrufen und durchführen. Dies erhöht die Zahl der Anwendungen und wirkt sich somit positiv auf den Therapiefortschritt aus.

    Schlussfolgerung:

    Mit „AmblyoCare“ kann von der standardisierten Visusprüfung bis hin zu komplexen dynamischen Bewegungsmustern das gesamte Spektrum der Diagnose- und Therapiemethoden abgedeckt werden. Gemeinsam mit „AmblyoCare Home“ wird nun zusätzlich vor allem der Therapieaspekt des Softwaresystems weiter forciert. Damit steigt sowohl die Regelmäßigkeit als auch die Wirksamkeit der Behandlung, der Rehabilitationsprozess wird beschleunigt und dessen Qualität verbessert.


    M.Sc. Manuel Perfler
    RISC Software GmbH
    Forschungsabteilung Medizin-Informatik
    Softwarepark 35
    4232 Hagenberg
    Österreich   
    Telefon: Tel: 43-7236-3343-670