Klin Monbl Augenheilkd 2018; 235(05): 622-625
DOI: 10.1055/s-0043-102575
Offene Korrespondenz
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Eine vergessene Idee in der Evolution der Kapsulotomie

The Evolution of Capsulotomy – and a Long-forgotten Idea
K. Gerstmeyer
1   Augenklinik, Johannes Wesling Klinikum Minden
,
S. K. Scholtz
2   IVCRC, Universität Heidelberg, Ettlingen
,
F. Krogmann
3   Geschäftsführer, Julius-Hirschberg-Gesellschaft, Thüngersheim
,
G. U. Auffarth
4   Augenklinik, Universitätsklinikum Heidelberg
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Publication History

eingereicht 23 October 2016

akzeptiert 09 January 2017

Publication Date:
05 April 2017 (online)

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Einleitung

Die etwa 270 Jahre umfassende Ideengeschichte einer anterioren Kapsulotomie seit der ersten von Daviel methodisch ausgeführten extrakapsulären Katarakt-OP und Percival Potts Vorstellungen zur Resorption der Linse nach Kapseleröffnung ist initial durch vergleichsweise grobe mechanische ausgedehnte Kapseleröffnungen mit Nadeln, Lanze oder Pinzette gekennzeichnet. Die Evolution der Kapsulotomie umfasst im weiteren Verlauf z. T. rasch verlassene Techniken mit Nd-YAG-Laser, Magnetron und Diathermie, die lange Zeit als „Goldstandard“ geltende subtil ausgeführte kontrollierte zirkuläre Rhexis (CCC) durch Traktion sowie den Paradigmenwechsel durch die in diesem Jahrhundert vorgestellte Plasmaablation zur anterioren Kapsulotomie mit und ohne Femtosekundenlaser. Wir möchten gerne für den Zeitraum Ende des 18. und Beginn des 19. Jahrhunderts eine Ergänzung vornehmen und erinnern an im Jahre 1835 durchgeführte Versuche und Ideen zur wahrscheinlich ersten nicht mechanisch ausgeführten Kapseleröffnung bei einer Kataraktoperation mit therapeutischer Nutzung fokussierten Sonnen- bzw. Phosphorlichts.