Aktuelle Ernährungsmedizin 2005; 30(3): 147-152
DOI: 10.1055/s-2005-866851
Mitgliederbefragung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Was erwarten DGEM-Mitglieder von ihrer Gesellschaft? - Ergebnisse einer Umfrage

What do Members of the German Society of Nutritional Medicine Expect from their Society? - Results of a SurveyT.  Schütz1 , B.  Herbst2 , A.  L.  Dossett3 , B.  Koletzko4 , J.  Arends3
  • 1Charité Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie
  • 2Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin e. V.
  • 3Klinik für Tumorbiologie an der Albert-Ludwigs-Universität,
  • 4Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM), Universitätsklinik im Dr. von Haunersches Kinderspital
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Publication Date:
13 May 2005 (online)

Zusammenfassung

Fragestellung: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) wurde im Jahr 1981 als Arbeitsgemeinschaft für Klinische Ernährung mit dem Ziel gegründet, Ernährungsmedizin und Stoffwechselforschung zu fördern. Veränderungen im gesundheitspolitischen Umfeld erfordern eine Überprüfung von Konzepten und Strukturen. Um hierbei die Wünsche und Bedürfnisse der DGEM-Mitglieder berücksichtigen zu können, wurde eine Mitgliederbefragung durchgeführt. Methodik: Im Februar 2004 wurde an alle (n = 2017) DGEM-Mitglieder ein Fragebogen verschickt mit Auswahlfragen zu Ausbildungsstand, aktueller Tätigkeit (9 Fragen), Beziehungen zur Europäischen Gesellschaft für Klinische Ernährung und Stoffwechsel (ESPEN; 4) sowie zur Nutzung des Internets (4). Zusätzlich wurden die Erwartungen an eine ernährungsmedizinische Gesellschaft erfragt und die Qualität des augenblicklichen DGEM-Angebotes bewertet. Ergebnisse: Die Rücklaufquote betrug 17 %. Die Angaben zur beruflichen Herkunft der Teilnehmer reflektierten gut die interdisziplinäre Zusammensetzung der DGEM. Mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer waren langjährige DGEM-Mitglieder, 84 % waren Ärzte, davon 82 % ernährungsmedizinisch weitergebildet. ESPEN wurde von 50 % der Antwortenden als relevant erachtet, ESPEN-Mitglieder sind jedoch nur 13 %. Ein Internetzugang ist weit verbreitet (98 %) und die DGEM-Homepage war gut bekannt (78 %); 36 % wünschten jedoch keinen DGEM-Kontakt via E-mail. Bei den Erwartungen wurden Fortbildungsveranstaltungen zu Adipositas und Diabetes, Leitlinien, Informationsmaterial für Fachleute und die Zeitschrift „Aktuelle Ernährungsmedizin” als wichtig angegeben. In keinem der abgefragten Punkte wurde das Angebot höher als die Erwartung eingeschätzt. Schlussfolgerungen: Aus Sicht der Mitglieder sind wichtige Aufgaben der DGEM die Fortbildung und Informationen zu klinischen Problemen, gefolgt von gesundheitspolitischer Arbeit zur Förderung der Ernährungsmedizin. Wichtige Herausforderungen sind die Nutzung elektronischer Medien, eine Verzahnung mit der europäischen Fachgesellschaft sowie die Integration neuer Mitglieder.

Abstract

Purpose: The German Society of Nutritional Medicine (DGEM) was founded in 1981 with the objective to promote nutritional medicine and metabolic research. Current changes in health policy call for new concepts and forms of organisation. A survey was conducted to assess the wishes and needs of DGEM members. Material and methods: A questionnaire was sent to all DGEM members (n = 2017) in February 2004. Questions were asked on job training and place of work (9 questions), concerning the European Society for Clinical Nutrition and Metabolism (ESPEN; 4), and on internet use (4). The participants were also asked what they expect from a nutritional society and to rate the current DGEM activities. Results: The response rate was 17 %, and among the respondents the professional distribution of DGEM members was well represented. More than half of the participants were long-term DGEM members. 84 % were physicians, 82 % of whom had completed specialised training in nutritional medicine. 50 % of the respondents considered that ESPEN was relevant to them, although only 13 % are currently members. Internet access is widely available (98 %) and the DGEM homepage is well known (78 %). 36 % do not want to receive e-mail from DGEM. Training courses on obesity and diabetes, practice guidelines, educational literature for experts and the society's journal „Aktuelle Ernährungsmedizin” were of great importance to participants. None of the current activities of DGEM were rated to be reaching these expectations. Conclusions: According to the participants the main tasks of DGEM are providing information and education on clinical problems, followed by activities aimed at improving health policy. Important challenges are the use of electronic media, a stronger interaction with ESPEN as well as the active integration of new members.

Literatur

  • 1 Halmàgyi M, Eckart J. 20 Jahre DAKE/DGEM aus Sicht der Gründungsmitglieder.  Aktuel Ernaehr Med. 2002;  27 75-83
  • 2 Satzung der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin e. V. http://www.dgem.de/satz.html
  • 3 Lochs H, Lübke H, Weimann A (Hrsg). Leitlinie Enterale Ernährung.  Aktuel Ernaehr Med. 2003;  28, Suppl 1 1-120
  • 4 Lochs H, Volkert D, Krys U (Hrsg). Leitlinie Enterale Ernährung - Teil 2.  Aktuel Ernaehr Med. 2004;  29 187-232

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