Zusammenfassung
Die Beobachtung in unserem Krankengut und dem anderer Autoren, dass trotz schlechter
Sehschärfe eines Auges bei Schielamblyopie (Fälle von primärem Mikrostrabismus) eine
relativ gute Stereowahrnehmung vorhanden sein kann, wird experimentell nachgeprüft:
mit Hilfe von einseitigen und beidseitigen Sichtokklusiven wurde der Visus auf 0,3
und 0,1 reduziert. Sowohl mit Hilfe des Titmustests als auch mit Hilfe des TNO-Tests
konnte ermittelt werden, dass bei den meisten Versuchspersonen die Stereowahrnehmung
nur mäßig, bei einzelnen Versuchspersonen überhaupt nicht vermindert wurde.
Summary
Like other authors, we observed a number of cases with relatively good stereoscopic
acuity despite poor visual acuity among patients with primary microstrabism. In order
to analyze this observation experimentally the patients' visual acuity was reduced
monocularly and binocularly, by means of semitransparent membranes of increasing density,
to 0.3 and 0.1, and stereoscopic visual acuity was then examined using the Titmus
and TNO tests. Both tests showed that in most cases stereoscopic vision was only moderately
reduced, and in some cases not at all.