Gesundheitswesen
DOI: 10.1055/a-2577-9561
Originalarbeit

Chancen, Barrieren und Optimierungsbedarfe der Kita-Untersuchung im 4. Lebensjahr in Sachsen – Ergebnisse einer qualitativen Befragung von Ärzt:innen, Kita-Fachpersonal und Eltern

Opportunities, barriers and optimization needs of the examination of children in the 4th year of life in Saxony: a qualitative survey of physicians, day care professionals and parents
1   Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP), Medizinische Fakultät der Universität Leipzig, Leipzig, Germany
,
Alina Seibel
1   Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP), Medizinische Fakultät der Universität Leipzig, Leipzig, Germany
,
Maria Schwenke
1   Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP), Medizinische Fakultät der Universität Leipzig, Leipzig, Germany
,
Claudia Korebrits
2   Gesundheitsamt Stadt Leipzig, Kinder- und Jugendärztlicher Dienst, Leipzig, Germany
,
Constanze Anders
2   Gesundheitsamt Stadt Leipzig, Kinder- und Jugendärztlicher Dienst, Leipzig, Germany
,
3   Pädiatrische Epidemiologie, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Medizinische Fakultät der Universität Leipzig, Leipzig, Germany
,
Birte Pantenburg
1   Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP), Medizinische Fakultät der Universität Leipzig, Leipzig, Germany
2   Gesundheitsamt Stadt Leipzig, Kinder- und Jugendärztlicher Dienst, Leipzig, Germany
,
Steffi G. Riedel-Heller
1   Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP), Medizinische Fakultät der Universität Leipzig, Leipzig, Germany
,
Margrit Löbner
1   Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP), Medizinische Fakultät der Universität Leipzig, Leipzig, Germany
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Zusammenfassung

Hintergrund

Die Kita-Untersuchung im 4. Lebensjahr in Sachsen ist ein ärztliches Angebot des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes (KJÄD), das in den Kindertageseinrichtungen in Sachsen durchgeführt wird. Das Ziel dieser Untersuchung ist es, frühzeitig Förderbedarfe bei Kindern vor dem Schuleintritt zu erkennen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Diese Studie zielt darauf ab, die Kita-Untersuchung in Sachsen hinsichtlich der aktuellen personellen, strukturellen und technischen Rahmenbedingungen aus der Perspektive der Ärzt:innen des KJÄD, des Kita-Fachpersonals und der Eltern zu analysieren.

Methoden

Die vorliegende Studie verwendet ein qualitatives Design. Insgesamt wurden N=13 telefonische Interviews durchgeführt: n=5 mit Ärzt:innen, n=4 mit Eltern und n=4 mit Kita-Fachpersonal. Die Interviews basierten auf halbstrukturierten Leitfäden und wurden als Audiodateien aufgezeichnet. Die Aufnahmen wurden anschließend vollständig transkribiert und mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring unter Einsatz der Software MAXQDA ausgewertet.

Ergebnisse

Die Ergebnisse zeigten, dass die Kita-Untersuchung nach Meinung aller Befragten eine entscheidende Rolle bei der frühzeitigen Erkennung von Förderbedarf für die Schule spielt. Es wurde als Vorteil angesehen, dass die Kinder in ihrer gewohnten Umgebung untersucht werden. Die Anwesenheit der Erzieher:innen während der Untersuchung wurde als positiv bewertet. Eine bessere Verbreitung von Informationen über analoge oder digitale Medien könnte helfen, schwer erreichbare Familien besser zu erreichen und zur Nutzung der Untersuchung zu motivieren.

Schlussfolgerung

Die Kita-Untersuchung trägt wesentlich zur frühen Förderung bei und bietet eine bedeutende, leicht zugängliche Ergänzung zu den regulären U-Untersuchungen in den Kinderarztpraxen.

Abstract

Introduction

The Kita examination in Saxony, conducted in the fourth year of life, is a medical service offered by the pediatric and adolescent medical service in Saxony (KJÄD). The objective of this examination is to identify early support needs in children before they start school and to initiate appropriate measures. The objective of this study is to analyze the Kita examination in Saxony with regard to the current personnel, structural, and technical framework conditions from the perspective of the physicians of the KJÄD, daycare professionals, and parents.

Methods

This study uses a qualitative design. A total of n=13 telephone interviews were conducted: n=5 with physicians, n=4 with parents, and n=4 with daycare professionals. The interviews were based on semi-structured guidelines and were recorded as audio files. The recordings were then fully transcribed and analyzed using Mayring's qualitative content analysis method and MAXQDA software.

Results

The findings indicated that, in the view of all participants, the Kita examination plays a pivotal role in the early identification of support needs for school. One perceived advantage of the examination process was that it occured in a familiar environment. The presence of daycare professionals during the examination was perceived as a positive aspect. The dissemination of information via analog or digital media could be enhanced to facilitate greater accessibility for underserved families and encourage their participation in the Kita examination.

Conclusion

The Kita examination plays a pivotal role in early intervention, offering a valuable, readily accessible supplement to the standard ‘U’ examinations conducted in pediatricians' practices.

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Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
19. Mai 2025

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