Klin Monbl Augenheilkd
DOI: 10.1055/a-2635-2569
Der interessante Fall

Die transkutane Dakryozystorhinostomie mit interner Tamponade nach Sachsenweger – eine vergessene OP-Modifikation?

Transcutaneous Dacryocystorhinostomy with Internal Tamponade According to Sachsenweger – a Forgotten Surgical Modification?
Jens Heichel
1   Universitätsklinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Halle (Saale), Deutschland
,
Altynai Abitova
1   Universitätsklinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Halle (Saale), Deutschland
,
Marie Elisabeth Burghardt
1   Universitätsklinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Halle (Saale), Deutschland
,
Alexander Glien
2   Universitätsklinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Universitätsklinikum Halle (Saale), Deutschland
,
Arne Viestenz
1   Universitätsklinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Halle (Saale), Deutschland
,
Hans-Gert Struck
1   Universitätsklinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Halle (Saale), Deutschland
› Institutsangaben
Preview

Hintergrund

Die Dakryozystorhinostomie (DZR) ist eine effektive Methode zur operativen Behandlung der chronischen Dakryozystitis. Sie wurde von Addeo Toti 1904 erstmals beschrieben [1]. Die Operation kann über einen externen (transkutanen) und einen internen (endonasalen) Zugangsweg durchgeführt werden. Mit Erfolgsraten von über 90% gilt die DZR als der Goldstandard in der Behandlung der postsakkalen Stenose der ableitenden Tränenwege (TNW) [2], [3].

Über die Jahre wurde die externe DZR verschiedenartig modifiziert, mit dem Ziel, den Langzeiterfolg weiter zu verbessern. Die Modifikationen beziehen sich dabei zum einen auf die Art der Schleimhautanastomose und zum anderen auf den Zugang selbst. Schlussendlich wird der Weg zum Erfolg der Operation im Wesentlichen durch die folgenden Faktoren bestimmt:

  • offene Tränenröhrchen bzw. ein freies Ostium internum der Tränenkanälchen bzw. des Canaliculus lacrimalis communis

  • eine sakkonasale Anastomose von mindestens 3 bis 5 mm

  • Resektion/Eröffnung der medialen ossären Begrenzung des Tränensackes zur Nase (Fossa lacrimalis),

  • Entfernung von Anteilen des Canalis nasolacrimalis [4], [5].

Trotz Berücksichtigung dieser Faktoren kommt es in bis zu 10% zu Rezidivstenosen. Der Verschluss der Mündungsstelle der Tränenröhrchen bis hin zu einer Vernarbung im Bereich der Osteotomie sind typische intraoperative Befunde bei einer Rezidivoperation. Voroperationen an den TNW, den Nasennebenhöhlen oder der Nase, aber auch Grunderkrankungen mit erhöhtem Potenzial für eine Narbenbildung sind prädisponierende Faktoren [6], [7]. Eine Möglichkeit, dieser Re-Stenosierung mechanisch vorzubeugen, bietet die Modifikation der externen DZR, wie sie von Sachsenweger 1957 beschrieben wurde [8].



Publikationsverlauf

Eingereicht: 21. März 2025

Angenommen: 10. Juni 2025

Artikel online veröffentlicht:
01. September 2025

© 2025. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany