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DOI: 10.1055/s-2003-40806
Der Arzteinfluss auf die Durchimpfungsrate
Influence Exercised by Physicians on the Vaccination RatePublication History
Publication Date:
31 July 2003 (online)
Zusammenfassung
In diesem Beitrag wird der Frage nachgegangen, wie hoch die Akzeptanz von Impfungen unter Ärzten ist und welche Faktoren die Impfakzeptanz determinieren. Die Arbeit beruht auf Daten aus einem DFG-Projekt (Münchener Impfstudie 2001), in dessen Rahmen eine Ärzte- und eine Elternbefragung durchgeführt wurde. Die Durchimpfungsraten der Patienten der befragten Kinder- und Hausärzte werden den Ergebnissen zufolge vor allem durch die Einstellungen des Arztes und die von ihm bei seinen Patienten wahrgenommenen Einstellungen bestimmt. Demgegenüber haben Verhaltensfaktoren, wie z. B. das Verteilen von Informationsmaterial oder die Beratungsdauer, einen verschwindend geringen Effekt. Maßnahmen zur Erhöhung der Durchimpfungsrate sollten deshalb vor allem eine Veränderung von impfrelevanten Einstellungen zum Ziel haben.
Abstract
This paper deals with the question whether physicians promote vaccinations among their patients. Besides this, we analyse which determinants influence the acceptance of vaccination among physicians. The investigations are based on data of a project granted by the DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft; ”Munich Vaccination Study 2001”). Within this study physicians as well as parents have been interviewed. The vaccination rate of the physicians’ patients are influenced by attitudes of the physician and the attitudes he/she believes his/her patients have, but not so much by aspects of his/her behaviour. How many pamphlets and posters about vaccination are available in the doctors’ practice or how long consultations about vaccination last on average has only marginal effects on the rate of vaccination among the doctors’ patients. If it is a political aim to enlarge vaccination rates steps should concentrate on changing relevant attitudes.
Schlüsselwörter
Durchimpfungsrate - Arzteinfluss - Einstellungen
Key words
Vaccination rate - physicians’ influence - attitudes
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1 Im Übrigen findet sich ein interessanter Interaktionseffekt zwischen der Verwendung einer PC-gestützten Patientenkartei und dem Anteil der Patienten, die einzelne Impfungen ablehnen: In Praxen, in denen eine PC-gestützte Patientenkartei verwendet wird, führen hohe Anteile von Patienten, die einzelne Impfungen ablehnen, zu sehr geringen Durchimpfungsraten, während geringe Anteile von impfskeptischen Patienten bei PC-Einsatz besonders hohe Impfraten aufweisen. Offensichtlich verstärkt der PC-Einsatz die bestehende Tendenz der Patienten (Werte nicht in der Tabelle dargestellt).
2 Betrachtet man alle Einflussfaktoren gleichzeitig in einer multiplen Regression, dann bleiben die Einflüsse der Variablen mit der größten Erklärungskraft (R²) signifikant, die anderen Effekte reduzieren sich aufgrund von Korrelationen zwischen den unabhängigen Variablen. Die Erklärungskraft des Gesamtmodells beläuft sich auf fast 53 % der Varianz der abhängigen Variable. Da die Zusammenhänge zwischen der Arzteinstellung und den verschiedenen Randbedingungen beispielsweise nicht Thema dieses Beitrags sind, wird auf eine ausführliche Darstellung dieser Ergebnisse verzichtet.
PD Dr. Monika Jungbauer-Gans
Fachbereich 6, Bergische Universität Wuppertal
Gaußstr. 20
42119 Wuppertal
Email: jungbau@uni-wuppertal.de