Eur J Pediatr Surg 1981; 33: 238-246
DOI: 10.1055/s-2008-1063212
V. Intensivmedizin, Früh- und Spätkomplikationen/Intensive Care, Complications and Sequelae
b) Früh- und Spätkomplikationen/Complications and Sequelae
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Traumatische Querschnittlähmung bei Kindern mit und ohne Verletzung der Wirbelsäule

Traumatic Paraplegia in Children, With and Without Injuries of the Bony SpineU.  Bötel
  • Aus der Chirurgischen Universitäts-Klinik der Berufsgenossenschaftlichen Krankenanstalten ,,Bergmannsheil" Bochum (Chefarzt: Prof. Dr. J. Rehn), Abteilung für Rückenmarkverletzte (Ltd. Arzt: Dr. U. Bötel)
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Publication Date:
19 May 2008 (online)

Abstract

From 1964 until the end of 1979, 29 children, aged 2-14 years, were treated in the Spinal Injury Department of "Bergmannsheil", Bochum, for traumatic paraplegia. The percentage of children in the total number of cases of traumatic paralysis is only 3.6 %.
In 13 children, no injury to the bony spine could be seen on X-ray. Fracture dislocations were not so often found as a cause of paraplegia as in adults.
The treatment was, on principle, non-operative. Signs of improvement in the paralysis were only found, where it was neurologically incomplete, while 16 children remained in an unchanged state of complete paralysis. 2 children experienced an almost complete restoration of function.
Half of the children had other, simultaneous injuries. A relatively large number of laparotomies was performed, without an abdominal injury being found.
Paralytic scoliosis, pressure sores, and fractures of the paralysed limbs represent the largest number of complications of the paralysis, while ossification of the soft tissues around the lame joints is rare. In two cases we found diminished growth of the feet, where growth was otherwise proportional.

Zusammenfassung

An der Abteilung für Rückenmarkverletzte des ,,Bergmannsheil" Bochum wurden von 1964 bis Ende 1979 29 Kinder im Alter von 2-14 Jahren wegen einer traumatischen Querschnittlähmung behandelt. Der Anteil von Kindern am Gesamtkrankengut von traumatischen Querschnittlähmungen beträgt nur 3,6 %.
Bei 13 Kindern war eine Wirbelverletzung röntgenologisch nicht nachweisbar. Verrenkungsbrüche waren seltener Ursache der Querschnittlähmung als bei Erwachsenen.
Grundsätzlich wurde die Behandlung konservativ durchgeführt. Rückbildungserscheinungen an der Lähmung wurden nur bei neurologisch unvollständigen Lähmungen gefunden, während bei 16 Kindern unverändert eine vollständige Lähmung bestehenblieb. Zwei Kinder erlebten nahezu eine vollständige Restitutio.
Nebenverletzungen bestehen bei der Hälfte der Kinder. Es wird auf die relativ hohe Zahl von Probelaparotomien hingewiesen, ohne daß eine intraabdominelle Verletzung festgestellt werden konnte.
Bei den lähmungsbedingten Komplikationen stellen Lähmungsskoliosen, Druckgeschwüre und Knochenbrüche im Bereich der gelähmten Gliedmaßen die größte Zahl dar, während es selten zu Weichteilverknöcherungen im Bereich der gelähmten Gelenke kommt. Zweimal wurde ein Minderwachstum der Füße bei sonst proportionaler Gliedmaßenentwicklung gefunden.

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